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05.03.2021
Strategie gegen Coronaviren
Therapie mit Thymuspeptiden kann T-Zellen bilden,
Vorbeugung sowie Behandlung verbessern und für länger anhaltende Immunität sorgen

Weltweit mehr als 115 Millionen Infizierte und über 2,5 Millionen Tote. Das ist die vorläufige Schreckensbilanz der derzeitigen Corona-Pandemie. Fieberhaft wird nach Möglichkeiten gesucht, der Krankheit vorzubeugen oder Erkrankte zu behandeln. Erste Impfstoffe sind bereits zugelassen und in der Anwendung. Dennoch kristallisiert sich immer mehr heraus: Dreh- und Angelpunkt wirksamer Vorbeugung oder Behandlung ist das körpereigene Immunsystem. Hier scheint den T-Zellen eine ganz besondere Rolle zuzukommen.

Nachgewiesen ist, dass bei Menschen im Alter von 60 Jahren aufwärts Infektionen heftiger und häufiger tödlich verlaufen als im jüngeren Alter. Doch was ist der Grund für diese ganz offensichtlich nachlassende Kraft des Immunsystems? Als eine schwerwiegende Ursache machte Professor Dr. Janko Nikolich-?ugich von der Universität Arizona die Immunoseneszenz aus. In "nature immunology"1 beschrieb er diese als Folge einer altersbedingten Rückbildung des Thymus, welche mit einer deutlichen Reduzierung der Anzahl von Immunzellen - darunter auch T-Zellen - einhergeht. Die Abwehr von Krankheitserregern wie dem Coronavirus verliert zunehmend an Effektivität, da immer weniger Immunzellen zur Verfügung stehen.

Diese altersbedingte Veränderung des Thymus führt nach Ansicht der Forscher Melissa S. Ventevogel and Gregory D. Sempowski von der amerikanischen Duke Universität in Durham2 nicht nur zum Nachlassen der Thymusfunktion, sondern damit auch zu einer geschwächten Immunantwort auf Impfungen. Für einen effektiven Schutz vor Infektionen braucht es deshalb eine Therapie, welche die Produktion von T-Zellen erhöht.

T-Zellen sind in der Lage, Krankheitserreger wie das Coronavirus zu erkennen und sofort zu beseitigen. Außerdem regen sie die Produktion weiterer spezialisierter Antikörper an. Behandlungen, welche eine vermehrte Bildung von T-Zellen zur Folge haben und somit einer Wiederherstellung der verlorenen Thymusfunktion gleichkommen, könnten ein deutlich besseres Ansprechen auf Covid-19-Impfungen sowie eine Verbesserung der Prognose bereits vorliegender Covid-19-Erkrankungen bewirken. Das stellten Wissenschaftler der Universität Kalifornien in San Diego fest und forderten deshalb, derartige Maßnahmen grundsätzlich in die Covid-19-Behandlung zu integrieren3.

Zur vermehrten Bildung von T-Zellen braucht es Thymuspeptide, um damit eine der natürlichen Virenabwehr vergleichbare Reaktion zu erzielen. Diese läuft in der Regel so ab, dass als Erstes Antikörper gebildet werden4. Sie bekämpfen die Coronaviren und neutralisieren sie, zirkulieren dann noch kurze Zeit im Blut und verschwinden anschließend wieder. Zurück bleiben allerdings Gedächtnis-T-Zellen sowie T-Zellen, welche erneut eingedrungene Coronaviren sofort erkennen können und sie bekämpfen. Auf diese Weise wird für eine länger anhaltende Immunität gesorgt. Wie lange diese vorhält, muss erst noch untersucht werden, hängt aber vermutlich auch wieder vom Vorhandensein von T-Zellen ab. Diese T-Zellen sind ebenso Dreh- und Angelpunkt einer länger anhaltenden Immunität nach einer Impfung, wie Biontech-Gründer Professor Ugur Sahin kürzlich erklärte5. Der Wissenschaftler betont, "dass die Antikörper ab dem sechsten Monat nach der Impfung langsam zurückgehen. Impfstoffe induzieren auch sogenannte T-Gedächtniszellen, die einen zusätzlichen, wahrscheinlich länger andauernden Schutz bieten. Mutanten können der Erkennung durch T-Zellen schlecht ausweichen, sodass Geimpfte über Jahre vor einem schweren Verlauf geschützt sein könnten, aber irgendwann nicht mehr vor einer leichten Erkrankung." Um den Schutz vor einer Corona-Infektion aufzufrischen und erneut zu einer nahezu vollständigen Immunität zu gelangen, wird vermutlich in Zukunft alle zwei Jahre eine Auffrischungsimpfung notwendig werden.

Jedoch wird deren Effizienz auch dann vom Vorhandensein von T-Zellen abhängig sein. Da diese jedoch mit der Rückbildung des Thymus im Alter weniger werden, muss das so entstehende Defizit durch Injektionen mit Thymuspeptiden (Thymosand®-Peptiden) ausgeglichen werden. Untersuchungen mit 274 Patienten im Alter zwischen 50 und 80 Jahren zeigten, dass bereits nach drei Wochen Immuntherapie mit Thymosand®-Peptiden die Anzahl von T-Zellen, die Krankheitserreger wie Viren direkt angreifen, deutlich erhöht war.

Bislang wurden die Injektionen mit immunregulatorischen Thymosand®-Peptiden seit über 40 Jahren an mehr als 50.000 Patienten mit großem Erfolg gegen andere Erkrankungen wie erhöhte Infektanfälligkeit, Autoimmunerkrankungen (insbesondere Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises) oder ergänzend bei onkologischen Erkrankungen eingesetzt. Nebenwirkungen oder Komplikationen waren so gut wie ausgeschlossen. Nur bei 1,37 Prozent von 9.247 Behandelten kam es zu leichten Nebenwirkungen6, 7.

Die Anwendung der Immuntherapie mit Thymosand®-Peptiden regt direkt die Bildung von T-Zellen an, welche in den Organismus eingedrungene Coronaviren erkennen und beseitigen können, noch ehe es zum Ausbruch der Covid-19-Krankheit kommt. Und zwar unabhängig davon, um welche Variante des Virus es sich handelt. Die T-Zellen richten sich auch gegen derzeitige und alle zukünftigen Mutationen des Virus. Gleichzeitig kann es zu einer deutlich verbesserten Immunantwort auf Impfungen kommen. Dabei aktivieren die Vakzine im Organismus vorhandenen T-Zellen, damit diese gegen Coronaviren vorgehen. Sind jedoch nur wenige T-Zellen vorhanden, besteht die Gefahr, dass die Impfung keine Wirkung zeigt. Ob ausreichend T-Zellen vorhanden sind, kann im Labor mit der Analyse der sogenannten Thymusreserve (CD31) festgestellt werden. Ergibt diese Untersuchung einen Mangel, kann die Immuntherapie mit Thymosand®-Peptiden diesen beseitigen und somit die Vorbeugung und die Behandlung von Coronavirus-Infektionen deutlich verbessern.



1) Nikolich-?ugich J.: "The twilight of immunity: emerging concepts in aging of the immune system". Nature Immunology volume 19, pages10-19(2018), doi.org/10.1038/s41590-017-0006-x

2) Ventevogel M. S., Sempowski G. D.: "Thymic Rejuvenation and Aging." Current Opinion in Immunology. 2013 Aug; 25(4): 516-522. doi: 10.1016/j.coi.2013.06.002

3) Kellog C., Equils O.: "The role of the thymus in COVID-19 disease severity: implications for antibody treatment and immunization." Human Vaccines & Immunotherapeutics, 2020 Oct 16;1-6. doi: 10.1080/21645515.2020.1818519.

4) Post N., Eddy D., Huntley C. et al.: "Antibody response to SARS-CoV-2 infection in humans: A systematic review". PLOS ONE, December 31, 2020, doi.org/10.1371/journal

5) Schulz T., Hackenbroch V.: "Wir bereiten uns auf neue Mutationen vor". Spiegel online, www.spiegel.de/wirtschaft/corona-impfstoff-biontech-chef-ugur-sahin-im-interview-ueber-die-uebertragbarkeit-a-9d2a61e9-4ce5-4397-8eeb-3c52e8ae6f2b


6) Geesing, H., Schulte, H., Heidl, R.: Statistische Auswertung einer retrospektiven Erhebung am Schwarzwald Sanatorium Obertal zur Abschätzung des Risikos bei der Anwendung von Thymosand®. Baiersbronn-Obertal 1988

7) Pflugbeil, K., Schulte, H., Heidl, R.: Statistische Auswertung einer retrospektiven Erhebung am Schwarzwald Sanatorium Obertal zur Abschätzung des Risikos bei der Anwendung von Thymosand®. Baiersbronn-Obertal, 1994

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